Die Reiselust wurde schon früh geweckt. Sei es durch gemeinsame Urlaube mit den Eltern.Städtetrips in der Schule, Road-Trips mit Freunden.
Jeder dieser „kleinen Reisen“ hat Momente erschaffen, die mich glücklich machten. Wie es jedem am Ende solcher Reisen geht, man möchte nicht nach Hause!
Für mich war klar, ich möchte nicht nur Urlaube in fremden Ländern verbringen, sondern die Kulturen, die Menschen
und Landschaften erleben.
Jedoch war dann die Frage:
Wie vereine ich dies mit meinem Job?
Manchmal braucht es auch ein Hauch Glück.
Ursprünglich lernte ich Hotelkaufmann und habe über zehn Jahre in verschiedenen Häusern in der Region Oberallgäu/Kleinwalsertal an der Rezeption gearbeitet. Es war natürlich unvorstellbar, in diesem Job remote zu arbeiten.
So dachten viele Arbeitgeber in der Branche. Daher kam ich in den Zwiespalt. Ich machte den Job gerne, jedoch wurde die Reiselust auch immer größer. Liegt ja auch nicht fern, wenn man den ganzen Tag Reisende betreut.
Ich habe immer mal wieder nach Remote-Jobs gesucht, doch sprachen mich meistens die Aufgabenbereiche nicht an oder meine Qualifikation hat nicht genügt. Es sollte ein Job sein, der mir Spaß macht und einer, indem ich mich entfalten kann und mein Wissen einbringen.
So bekam ich eines Tages einen Anruf von einem guten Freund. Er meinte: "Cornel war hier und hat nach dir gefragt. Er hätte da eine Idee." Als wir uns dann kurze Zeit später trafen, hat er mir von seinem Konzept des Arbeitens und seiner Idee eines nachhaltigen Destinations-Netzwerks erzählt. Das Wichtigste! Er sagte, ihm fehlt genau ein Mitarbeiter mit meiner Expertise.
Ich war direkt begeistert. Dann drückte er mir noch ein Buch in die Hand! “The big Five for Life”. In diesem Buch ging es über einen Unternehmer, der eine völlig neue Art der Mitarbeiter-Wertschöpfung ins Leben rief.
Für euch zusammengefasst: Der Inhalt besteht aus zwei wesentlichen Faktoren: Erstens muss jeder Mitarbeiter seine persönliche Bestimmung kennen, den sogenannten Zweck der Existenz (ZDE). Zweitens muss jeder Mitarbeiter seine individuellen „Big Five for Life“ entdecken und nach ihnen leben.
Dieses Jobangebot ermöglichte mir nicht nur meinen Traum, sondern ich hatte für mich auch noch eine sinnvolle Aufgabe gefunden.
Also ging es los, mich einzuleben im „Home-Office“. Ich wollte natürlich auch beweisen, dass ich meinen Job ernst nehme.
Natürlich gab es auch viele Fragen. Unter anderem: Wie weiß Cornel, dass ich meinen Job erfülle und ich meine Stunden einhalte?
Na ja, kontrollieren kann er es ja nicht und er hat mir dann auch immer wieder verdeutlicht, dass er das nicht möchte. Bis ich schlussendlich auch verstanden habe. Es ist ein Vertrauensbeweis und Wertschätzung eines Mitarbeiters. Er sagt immer: „Solange die Kunden sich nicht beschweren bei ihm, werde ich meinen Job schon richtig machen.“ 😃 Natürlich gehörten dazu auch pünktliche Projekt-Abgaben und regelmäßige Absprache-Termine.
Jedoch war nicht das der größte Faktor, warum ein Remote-Job so gut funktionieren kann. Es war ja mein größter Traum, meine Arbeit mit meiner Freizeit kombinieren zu können. Also wäre ich ziemlich bescheuert, wenn ich meinen Job nicht zu 100 % erfülle und somit alles riskiere. Denn ich war ja auch unendlich dankbar um diese Chance.
Als ich endlich angekommen war im Remote-Leben, konnte ich nun auch die Welt erkunden. Es hat sich natürlich angeboten, dass ich bereits mitten im Ausbau meines Vans war.
Es ist natürlich wichtig, Faktoren zu bedenken. Wie richte ich meinen Arbeitsplatz ein, wo bekomme ich in fremden Ländern Internet, wie vereine ich meinen Arbeitstag mit der Reise.
All diese Punkte haben sich relativ schnell eingespielt und dabei war es wichtig, auch immer wieder offen über Probleme mit Cornel zu sprechen. Es ist keine Schande, wenn man sich nicht direkt an diese Arbeitsweise gewöhnt. Für mich war es neu und auch Cornel hat mit mir seine ersten Erfahrungen gesammelt. Doch gemeinsam fanden wir den (für uns richtigen) Rhythmus, durch regelmäßige Meetings, Kommunikation über Chat und stetigem Telefonkontakt.
Seit gut sechs Monaten bin ich nun schon mit meinem Van unterwegs und arbeite dort Vollzeit. Bereits 7 Länder habe ich erkundet, fast jeden Tag eine andere Büro-Aussicht und viele liebe Menschen und Kulturen kennengelernt. Natürlich auch viele Gleichgesinnte. Remote-Arbeiten hat sich durchgesetzt und ist in vielen Unternehmen bereits verbreitet.
Hiermit möchte ich zeigen, das es möglich ist für Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine wertvolle Arbeitsumgebung zu schaffen. Es sollten sich viel mehr Unternehmen aus Ihre Komfort-Zone trauen und auch viel mehr Arbeitnehmer sollten das tun, woran Sie Spaß haben.
Durch unsere gute Kommunikation im Team, weis auch immer jeder was er zu tun hat und wir alle arbeiten durch unseren ZDE an einem gemeinsamen Ziel. Und nicht nur das! Man kann sich auch noch selbst verwirklichen. Ich denke Dies nennt man eine klassische Win-win-Situation.
Ich habe mich eingefunden in meinem digitalen Nomaden-Leben. Mein Arbeitsplatz begleitet mich immer und das stört mich auch nicht, denn dies war für mich der richtige Weg. Ich kann Traum mit sinnvoller Aufgabe verbinden.
Max Brutscher
Revenuemanager seit April 2021 bei oberallgäu.info